Berufliche und persönliche Fortbildung in tiefenpsychologisch fundierter Potentialentfaltung
Potentialorientierte Psychologie integriert die Menschenbilder konkurrierender Schulen zu einer zeitgemäßen Orientierung für Menschen, die mit Menschen arbeiten.
Der Behaviorismus versteht menschliches Verhalten wie das von Tieren als Abfolge von konditionierten Reflexen und setzt auf Neukonditionierung zur Lösung von unbefriedigenden Verhaltensmustern.
Die Psychoanalyse Sigmund Freuds erkennt
- das Unbewusste als Ausgangspunkt von menschlicher Motivation,
- die Abwehr von Impulsen, die ein idealisiertes Selbstbild gefährden könnten,
- die Depression von Empfindungen, Gefühlen und Emotionen,
- die Verdrängung schmerzlicher und beschämender Bewusstseinsinhalte,
- die Übertragung frühkindlicher Beziehungserfahrungen auf die Beziehungen der Gegenwart und
- den Widerstand gegen Veränderung – auch gegen Verbesserung –
und bemüht sich um Überwindung der Bindung an die Vergangenheit durch Introspektion, Reflexion und begriffliches Verständnis.
Humanistische Psychologie postuliert
- das menschliche Potential – die Begabung zur umfassenden Menschlichkeit – in den Bereichen Da-Sein, Dabei-Sein, Jemand-Sein (Persönlichkeit) und Person-Sein (Abraham Maslow),
- die Tendenz zur Entfaltung dieses Potentials zur Selbstverwirklichung (Carl Rogers) durch Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse von den Grundbedürfnissen bis hin zu den sogenannten höheren Bedürfnisse nach dem Wahren, Schönen und Guten, Wille, Kreativität, Humor, Werten, Hingabe und Dienst an der Gemeinschaft
- sowie die Offenheit für spirituelle Erfahrung als Merkmal menschlicher Gesundheit.
Physiologie und moderne Hirnforschung bestätigen alle drei Richtungen: Viel von unserem Verhalten ist Reflexgeschehen; unsere Motivation ist uns meist nicht bewusst; wir verleugnen und verdrängen und wehren uns gegen Veränderung; und wir können – dank der sogenannten Neuroplastizität – über uns hinauswachsen.
In dieser Serie werden wir gemeinsam vor dem Hintergrund der vier genannten Bewusstseinsbereiche Elemente einer potentialorientierten Psychologie als Grundlage einer auf Potentialentfaltung ausgerichteten Menschenführung in Impulsreferaten, Übungen in Kleingruppen und Erfahrungsaustausch im Plenum experimentell entdecken.
In der Rhythmischen Körper-Bewusstseinsarbeit TaKeTiNa (Reinhard Flatischler) können wir auf spielerische Weise die Gewohnheiten erkunden, mit deren Hilfe wir uns – und von uns geführte andere sich – für Potentialentfaltung verschließen oder öffnen.